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Die Hinterwälderkuh

Die Hinterwälder sind die kleinste Rinderrasse in Mitteleuropa. Angepasst an das raue Klima des Hochschwarzwalds sind sie widerstandsfähig, trittsicher und besonders langlebig. Ihr geringes Gewicht, ihre Beweglichkeit und ihre harten Klauen ermöglichen das Weiden auf steilsten Hanglagen ohne Erosionsschäden anzurichten. Dabei sind sie wahre Kletterkünstler und Allesfresser.

Klein und leicht, robust und genügsam im Futter sind sie ideale „Öko-Rasenmäher“ für Feuchtwiesen und Steilhänge. Ihr Herkunft wird auf die Kreuzung des Keltenrinds mit einem Schlag, den die Alemannen bei der Völkerwanderung mitbrachten, zurückgeführt. Ursprünglich in der Oberrheinebene beheimatet ist das heutige Verbreitungsgebiet im wesentlichen auf den Schwarzwald südlich des Feldbergs und um den Belchen begrenzt.

Die Hinterwälder sind eine der letzten Rinderrassen in Baden-Württemberg und stehen auf der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen. Deshalb findet man die Hinterwälder bereits schon in vielen Zoologischen Gärten. Allerdings werden heute wieder vermehrt Hinterwälder im Südlichen Schwarzwald gehalten. Grund dafür ist das außergewöhnlich zarte und schmackhafte Fleisch. Wirte im Naturpark Südschwarzwald bieten Weiderindwochen an. Die Widerristhöhe beträgt bei Kühen nur 120 cm, bei Bullen 130 cm. Das Gewicht einer Kuh liegt bei 450 kg, eines Bullen bei 750 kg. Durch das Traditionsbewusstsein vieler Schwarzwaldbauern konnten sie bisher vor dem Aussterben bewahrt werden